Laufbericht - Mozart100 Marathon 2024

Am 1. Juni war es endlich soweit: Nach Jahren startete ich wieder bei einem Berglauf – der Mozart100-Veranstaltung über die Marathondistanz. 39 km mit 1600 HM lagen vor mir.

Am Vortag reisten wir an. Trotz vieler Baustellen verlief die Anreise problemlos. Leider spielte das Wetter nicht mit. Schon die Startnummernabholung und das Race Briefing mit der Familie waren bei durchgehendem starken Regen schwierig. Die Nässe und der Wind kühlten uns schnell aus, was nicht gerade zum Bummeln und Verweilen einlud.

Ein Vorteil war, dass wir früh ins Hotel zurückkehrten und genug Zeit hatten, die Ausrüstung vorzubereiten. Auch am Renntag waren wieder schwere Regenfälle und sehr kalte Temperaturen mit Wind vorhergesagt. Für die 100 km und 70 km Distanzen erweiterte die Rennleitung sogar die Pflichtausrüstung. Ich entschied mich für drei Schichten plus eine Windstopper-Jacke zum Wechseln im Rucksack.

Nach sieben Stunden Schlaf wurde es wieder hell – der Renntag war gekommen. Wie angekündigt: Regen und Wind!

Nach einem leichten Frühstück verabschiedete ich mich von der Familie und ging zum Shuttle. Die Strecke für die Marathondistanz führte von St. Gilgen über Fuschl und die Koppel zurück in die Salzburger Innenstadt. Das Shuttle kam eine Stunde vor dem Start um 8.00 Uhr in St. Gilgen an, und das Wetter besserte sich kurzzeitig zu leichtem Sprühregen. 15 Minuten vor dem Start machte ich noch ein paar Mobilisationsübungen für Rücken und Beine, und schon ging es los zur Startaufstellung. Pünktlich um 9.00 Uhr fiel der Startschuss!

Drei Wochen vor dem Lauf hatte ich große Probleme mit der rechten Wade, die mich keine 15 Minuten laufen ließ. Diese Gedanken nagten nun ein wenig an mir: "Wird bei dieser Distanz und diesen Wetterbedingungen wohl alles gut gehen?"

Beim ersten Anstieg gab es schon die ersten Probleme, aber nicht mit der Wade, sondern mit Stau! Die tagelangen Regenfälle hatten die Waldwege sehr schlammig gemacht, und auf den engen Passagen war es nur im Entenmarsch möglich weiterzukommen.

Nach 4 km kam der erste Abstieg, bei dem schon die Bergrettung ausrücken musste. Aufgrund der rutschigen Bedingungen kam eine Läuferin zu Fall und verletzte sich am Arm.

Die darauffolgende Asphaltpassage ließ mich wieder etwas Energie tanken, und auch die erste Labestation in Fuschl am See kam gelegen, um die Speicher wieder aufzufüllen.

Der nächste Abschnitt verlief gut und schneller als erwartet. An der zweiten Labestation machte ich jedoch einen Fehler, der sich später noch rächen würde: Schnell durch, ohne entsprechend zu trinken oder zu essen.

Im dritten Abschnitt gab es viele Höhenmeter zu überwinden, und mit fast leeren Speichern war es sehr zäh. Beide Oberschenkel begannen zu krampfen, und auch auf der letzten Gerade zur vierten Labestation ging das Tempo immer weiter runter.

Erst beim ersten Schluck Wasser wurde mir bewusst, wie leer meine Batterien waren. Nach etwa 1500 kcal in Form von Obstpüree, Riegeln, Knabberzeug, Kuchen und Aufstrichbrot ging es weiter zum nächsten Anstieg. Dieser war wieder sehr steil, sodass für mich nur Gehen möglich war. Aber so konnte das Essen in Ruhe verdaut werden.

Am Gipfel angekommen, lösten sich die Oberschenkelkrämpfe wieder, und bergab konnte ich wieder Tempo machen – so gut es der Schlamm zuließ.

Und dann kam schon der nächste Stau! Aufgrund des vielen Schlamms trauten sich manche Läufer verständlicherweise nicht, schnell weiterzulaufen. Nach dieser Passage gab es wieder Asphalt und eine relativ ebene Strecke. Dank des vielen Essens konnte ich jetzt wieder flott vorankommen.

Die letzte Hürde waren die hunderten Stufen des Kapuzinerberges. Diese kannte ich bereits aus dem Jahr 2016 und konnte meine Kräfte gut einteilen.

Nach 7 Stunden und 10 Minuten lief ich schließlich durchs Ziel!

Hier wartete auch schon meine Familie, was ein wunderschönes Erlebnis war. Insgesamt war es trotz der schwierigen Wetterbedingungen ein sehr tolles Erlebnis! Und jetzt sind natürlich die nächsten Teilnahmen geplant!

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